In der Kürze liegt bekanntlich die Würze. Das gilt insbesondere für Bewegtbildformate. Spätestens seit dem weltweiten Durchbruch von TikTok hat sich die Art und Weise, wie wir online Videos konsumieren, erheblich verändert. Aufgrund des enormen TikTok-Erfolgs ließen bekanntlich auch Instagram Reels und YouTube Shorts nicht lange auf sich warten.

Heute sind interaktive Kurzvideos ein beliebtes und unverzichtbares Mittel des Online-Marketings – sie dienen zur Unterhaltung gleichermaßen wie zur Information. In diesem Artikel erfährst Du, welche Möglichkeiten Dir Kurzvideos bieten, um Dein Unternehmen und Deine Marke frisch, nutzerorientiert und unkompliziert zu präsentieren. 

Short Videos folgen eigenen Regeln

Das Wichtigste vorab: Kurzvideos sind nicht einfach Clips, die von fünf Minuten auf 30 Sekunden zusammengekürzt wurden. Das kompakte Format hat seine eigenen Regeln, die Du kennen und beachten solltest. 

Vor allem benötigen die kurzen Sequenzen eine eigene Strategie, Konzeption, Umsetzung und Erzählweise, um wirklich erfolgreich zu sein. Mit guten Kurzvideos bringst Du Inhalte schnell auf den Punkt, informierst und unterhältst Deine Zielgruppen – und sprichst sie vor allem auch emotional an.

Formate im Überblick: Von Reels bei Instagram bis Shorts bei YouTube

Videomarketing gilt aus gutem Grund als eine der effektivsten Maßnahmen, um Nutzer auf Social Media zu erreichen und die Markenbindung zu stärken. Der Begriff Kurzvideos ist nicht einheitlich definiert. Generell versteht man darunter Clips mit einer Länge von zehn bis etwa 60 Sekunden. Die Definition sowie die Formatdetails variieren jedoch je nach Social-Media-Plattform:

• TikTok: Früher waren auf der Plattform nur Videos mit maximal 60 Sekunden erlaubt, mittlerweile sind bis zu drei Minuten möglich.
• Instagram: Reels können bis zu 60 Sekunden lang sein.
• YouTube: Shorts haben eine maximale Länge von 60 Sekunden.
• Snapchat: Videos auf Snapchat Spotlight haben ebenfalls eine maximale Länge von 60 Sekunden.
• Twitter: Hier können Videos bis zu zwei Minuten und 20 Sekunden lang sein.

Auf allen wichtigen Social-Media-Plattformen findest Du somit heute eine breite Auswahl an Möglichkeiten, um mit Kurzvideos bei relevanten Zielgruppen zu punkten. Wichtig dabei: Ein Short für alle Formate funktioniert häufig nicht. Die Gesetzmäßigkeiten und Usererwartungen auf den verschiedenen Plattformen sind so unterschiedlich, dass die Videos jeweils originär zu erstellen oder zumindest umfassend anzupassen sind.

Die eigene Strategie für Kurzvideos finden

Wie in allen Bereichen der Kommunikation brauchst Du zunächst einen klaren Plan und eine zielführende Strategie. Welche Zielgruppe möchtest Du erreichen, welche Themen und Botschaften möchtest Du bei ihnen platzieren? Wie lassen sich Sachthemen emotional und unterhaltsam verpacken? Zu Beginn ist eine Vielzahl grundlegender Überlegungen notwendig.

Reels erstellen: Auf die ersten Sekunden kommt es an

Wenn der Plan steht, kannst Du Dich nach einer schnellen Registrierung auf der Plattform Deiner Wahl mit der Produktion befassen. Achte dabei auf die passende Länge. TikTok zufolge weisen die erfolgreichsten Videos in der Regel eine Länge von 21 bis 34 Sekunden auf. Wichtig: Wenn ein Video nicht von der ersten Sekunde an Interesse weckt, werden die User schnell zum nächsten Inhalt wechseln. Dies ist beim Aufbau und dem direkten thematischen Einstieg zu beachten.

Reels drehen: 8 Tipps für erfolgreiche Videos

Sicherlich sammelst Du mit der Zeit konkrete Erfahrungen zu Deiner Zielgruppe und kannst deren Erwartungen immer besser einschätzen. Grundsätzlich hilfreich sind die folgenden acht Tipps, wenn Du erfolgreiche Reels erstellen und drehen möchtest:

1. Kurze Videos, die eine klare Botschaft vermitteln, sind besonders erfolgreich. Gestalte die Inhalte fesselnd und unterhaltsam. Ein aufmerksamkeitsstarkes Intro erzeugt auf Anhieb Spannung.
2. Kurzvideos erfordern eine andere Erzählstruktur als zum Beispiel mehrminütige Clips. Wichtig ist es, die Kernbotschaft direkt auf den Punkt zu bringen und den Usern zu Beginn des Kurzvideos anzukündigen, was sie erwartet.
3. Um Reels und Shorts weiter aufzuwerten, kannst Du Sticker und GIFs verwenden. Vielleicht wirken diese Features auf den ersten Blick störend – doch erfahrungsgemäß helfen sie dabei, die Aufmerksamkeit insbesondere jüngerer Zuschauer zu gewinnen. Mit Umfragen und Frage-Stickern kannst Du die User außerdem zur Interaktion animieren.
4. Authentizität ist ebenfalls wichtig. Sprechen zum Beispiel „echte“ Personen aus dem Unternehmen, wirken sie spontan und authentisch? Auch wenn eine gewisse Vorbereitung sein muss, sollten Deine Videos, Reels und Shorts nicht zu gestellt wirken.
5. Greife aktuelle Trends und beliebte Themen auf. Arbeite beispielsweise mit angesagten Hashtags, wenn sie eine Verbindung zu den Produkten und Leistungen Deines Unternehmens aufweisen.
6. Nicht alles muss perfekt sein: Bei Kurzvideos steht der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund – und nicht die Produktionsqualität. Die Plattformen werden von kreativen Influencern dominiert, von denen niemand perfekt produzierte Videos erwartet. Passe die Videos Deines Unternehmens diesem Stil und den Erwartungen der Zuschauer an. Stimme zudem Inhalte auf die jeweilige Plattform und ihre Merkmale ab.
7. Nicht aus dem Rahmen fallen: Kurzvideos werden auf mobilen Endgeräten in vertikalem Format erstellt, mit einem Seitenverhältnis von 9:16 statt 16:9, wie es beispielsweise bei klassischen YouTube-Videos üblich ist. Beachte dies bei der Umsetzung Deines Contents.
8. Neben eigenen Videos sind ebenfalls Kooperationen mit Content Creatorn und Influencern interessant, um noch mehr Aufmerksamkeit zu schaffen und die Reichweite Deiner Videos kontinuierlich zu steigern.

Fazit: Kurzvideos informieren und sprechen emotional an

Gute Kurzvideos ziehen die Aufmerksamkeit der Social-Media-Nutzer auf sich, vermitteln fokussiert Botschaften und adressieren die User auf emotionale Weise. Dabei sind die Formate von TikTok über Instagram Reels bis YouTube Shorts vor allem gut geeignet, um effektiv jüngere Zielgruppen wie Millennials und die Generation Z zu erreichen. Clever umgesetzte Kurzvideos können dazu beitragen, die Sichtbarkeit Deiner Marke, Bekanntheit und Image zu verbessern. Damit sind sie heute im Social-Media-Marketingmix unverzichtbar.

Häufige fragen

Was sind TikTok-Kurzvideos, Instagram Reels und YouTube Shorts? 
TikTok-Kurzvideos, Instagram Reels und YouTube Shorts vermitteln Informationen und Emotionen in kompakter Form. Sie weisen in der Regel eine Länge von 15 bis 60 Sekunden auf. Jede Social-Media-Plattform hat dabei ihre Besonderheiten, was die Formate, deren Verbreitung und die zu erreichenden Zielgruppen angeht.

Wie kann man eigene TikTok-Kurzvideos, Instagram Reels oder YouTube Shorts erstellen? 
Um TikTok-Kurzvideos zu erstellen, müssen Benutzer die TikTok-App herunterladen und ein Konto erstellen. Anschließend können sie Videos aufnehmen, bearbeiten und mit anderen teilen. Innerhalb der Instagram-App kann man auf die Reels-Funktion zugreifen. YouTube Shorts können in der YouTube-App erstellt werden, indem man auf die Shorts-Kamera zugreift und kurze Videos aufnimmt oder hochlädt.

Welche Arten von Inhalten werden gerne in Kurzvideos geteilt?
In diesen Videoformaten können Nutzer verschiedene Arten von Inhalten teilen, zum Beispiel Alltagserlebnisse, Comedy-Sketches, Tanzvideos, Lip-Syncs, Beauty-Tutorials, DIY-Projekte, sportliche Herausforderungen, Musikcover und vieles mehr. Die Bandbreite der Inhalte ist groß und hängt von den Interessen der jeweiligen Zielgruppe ab.

Wie sind die Kurzvideos zu finden?
Eine Besonderheit bei TikTok ist der Algorithmus, der zu nutzerindividuellen Empfehlungen im „Für dich“-Feed führt. Auf Instagram können Reels im Reiter „Entdecken“ gefunden werden, dort werden beliebte und trendige Videos präsentiert. YouTube Shorts haben einen eigenen Bereich in der YouTube-App, in dem Nutzer eine Vielzahl von kurzen Videos entdecken können.

Wie kann ich die Sichtbarkeit meiner Kurzvideos steigern?
Zu den Basisempfehlungen für eine bessere Auffindbarkeit zählen die Verwendung relevanter Hashtags, das Hinzufügen von aussagekräftigen Titeln und Beschreibungen sowie das Nutzen von angesagten Trends. Hilfreich ist es zudem, mit der Community zu interagieren, um mehr Feedback zu erhalten.