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Employee Generated Content: Warum Mitarbeiter Deine besten Markenbotschafter sind

Employee Generated Content: Warum Mitarbeiter Deine besten Markenbotschafter sind

Ob auf Linkedin, im Intranet oder auf Karriereseiten – wenn Mitarbeiter selbst über ihren Arbeitsalltag berichten, wirkt das authentischer als jede Hochglanzkampagne. Genau das ist die Idee hinter Employee Generated Content (EGC). Unternehmen, die es schaffen, ihre Mitarbeiter zu motivieren, eigene Inhalte zu erstellen und zu teilen, profitieren von mehr Glaubwürdigkeit, Reichweite und Arbeitgeberattraktivität. In diesem Artikel erfährst Du, was EGC ausmacht, welche Vorteile und Herausforderungen es gibt und wie Du es strategisch in Dein Marketing integrierst.

Definition: Was ist Employee Generated Content (EGC)?

Employee Generated Content umfasst alle Inhalte, die von Mitarbeitern eines Unternehmens freiwillig erstellt und veröffentlicht werden. Dazu gehören zum Beispiel Fotos vom Arbeitsplatz, Erfahrungsberichte über Projekte, Einblicke in Team-Events oder Statements auf Social Media. Wichtig ist: Die Inhalte entstehen aus eigenem Antrieb, nicht auf Anweisung der Unternehmenskommunikation.

EGC ist ein starkes Signal nach innen und außen. Es zeigt, dass Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen identifizieren, gern dort arbeiten und bereit sind, als Botschafter aufzutreten. Gleichzeitig gibt es Interessierten einen unverfälschten Einblick in die Unternehmenskultur.

 

Vorteile von Employee Generated Content

Employee Generated Content bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile – sowohl im Employer Branding als auch in der Markenkommunikation. Wer Mitarbeiter zu aktiven Markenbotschaftern macht, profitiert von mehr Reichweite, Vertrauen und Identifikation. Hier die wichtigsten Vorteile im Detail:

  • Authentizität und Vertrauen
    Inhalte, die von Mitarbeitern selbst kommen, wirken glaubwürdiger als klassische Werbebotschaften. Sie zeigen echte Einblicke in den Arbeitsalltag und stärken das Vertrauen in die Marke – sowohl bei potenziellen Bewerbern als auch bei Kunden.
  • Höhere Reichweite und Sichtbarkeit
    Wenn Mitarbeiter Inhalte auf ihren privaten Kanälen teilen, erweitern sie die Unternehmensreichweite um ihre eigenen Netzwerke. Dadurch entsteht eine organische Verbreitung, die oft deutlich weiter reicht als klassische Unternehmensposts.
  • Employer Branding stärken
    EGC ist ein starkes Signal für eine positive Unternehmenskultur. Wenn Mitarbeiter freiwillig Inhalte erstellen, zeigt das: Sie fühlen sich wohl, identifizieren sich mit dem Unternehmen und sind stolz auf ihren Arbeitsplatz. Das macht Eindruck – vor allem bei potenziellen neuen Talenten.
  • Content-Vielfalt und neue Perspektiven
    Mitarbeiter bringen unterschiedliche Blickwinkel, Rollen und Themen mit. Dadurch entsteht ein bunter, vielfältiger Content-Mix, der die Marke nahbarer und lebendiger wirken lässt.
  • Höhere Mitarbeitermotivation und Identifikation
    Wer die Möglichkeit bekommt, eigene Inhalte zu teilen, fühlt sich ernst genommen und wertgeschätzt. Das steigert die emotionale Bindung zum Unternehmen und kann langfristig zu höherer Motivation und Mitarbeiterbindung führen.
  • Kosteneffizienz
    Im Vergleich zu professionell produzierten Kampagnen ist EGC oft deutlich günstiger. Zwar braucht es Koordination und ggf. Schulungen, aber die eigentliche Content-Erstellung erfolgt durch die Mitarbeitenden selbst – mit hoher Wirkung bei geringem Budget.
  • Mehr Interaktion auf Social Media
    EGC-Inhalte werden häufiger geliked, geteilt und kommentiert als klassische Unternehmensposts. Das liegt an der persönlichen Ansprache und dem authentischen Charakter – beides sorgt für mehr Engagement.

 

Herausforderungen von Employee Generated Content

So groß die Chancen, so real sind auch die Herausforderungen: Unternehmen müssen einige Hürden überwinden, um Employee Generated Content erfolgreich und nachhaltig zu etablieren. Die folgenden Punkte geben Dir einen Überblick über typische Stolpersteine – und zeigen, worauf Du achten solltest, um das volle Potenzial von EGC zu nutzen.

  • Qualitätssicherung
    Nicht jeder Mitarbeiter ist geübt im Erstellen von ansprechendem Content. Die Beiträge können in Tonalität, Bildsprache oder Botschaft stark variieren – und manchmal nicht zur Markenidentität passen. Um Wildwuchs zu vermeiden, braucht es eine gute Balance aus kreativer Freiheit und klaren Leitlinien.
  • Rechtliche Aspekte
    Sobald Mitarbeiter Bilder, Videos oder Aussagen veröffentlichen, stellen sich rechtliche Fragen. Wer ist auf den Bildern zu sehen? Werden sensible Informationen geteilt? Wie ist die Urheberrechtslage? Unternehmen sollten hier mit Datenschutzhinweisen und einfachen Freigabeprozessen Klarheit schaffen.
  • Konsistenz und Markenkonformität
    Damit EGC das Unternehmensimage stärkt und nicht verwässert, muss der Content zur Markenidentität passen. Das funktioniert nur, wenn es hilfreiche Guidelines gibt – zum Beispiel zu Wording, Hashtags, Design oder Tonalität. Gleichzeitig sollte genug Raum bleiben, damit der Content authentisch bleibt.
  • Akzeptanz im Team
    Nicht alle Mitarbeiter sind automatisch begeistert von der Idee, selbst Content zu erstellen. Manche fühlen sich unsicher, haben wenig Erfahrung oder schlicht keine Lust. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt: Statt Zwang braucht es Motivation, Inspiration und Vertrauen.
  • Aufwand und Organisation
    Auch wenn EGC günstiger ist als klassische Kampagnen, bedeutet es dennoch Aufwand. Inhalte müssen kuratiert, geprüft und gegebenenfalls bearbeitet werden. Verantwortlichkeiten sollten klar definiert und Prozesse gut strukturiert sein.

Employee Generated Content kann eine wertvolle Ergänzung der Marketingstrategie sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Unternehmen sollten von Anfang an auf Qualität, Transparenz und Unterstützung setzen. Nur dann entfaltet EGC sein ganzes Potenzial – und wird nicht zur Stolperfalle.

 

Ziele definieren: Strategie für Employee Generated Content

Damit Employee Generated Content nicht zu einer willkürlichen Sammlung einzelner Postings verkommt, braucht es eine klare, strategische Ausrichtung. Nur wenn Unternehmen im Vorfeld definieren, welche Ziele sie mit EGC verfolgen, welche Rahmenbedingungen gelten und wie Erfolg gemessen wird, kann die Maßnahme nachhaltig wirken. Ein strategischer Unterbau sorgt außerdem dafür, dass sich Mitarbeiter sicher fühlen und wissen, worauf es ankommt.

Typische Ziele für EGC können sein:

  • Stärkung der Arbeitgebermarke: Authentische Einblicke aus dem Team machen das Unternehmen für potenzielle Bewerber greifbar und attraktiv.
  • Erhöhung der organischen Reichweite: Inhalte von Mitarbeitern erreichen neue Netzwerke – ganz ohne Media-Budget.
  • Vertrauen und Glaubwürdigkeit stärken: Echte Geschichten wirken nahbarer als jede Hochglanzkampagne.
  • Mitarbeiterbindung fördern: Wer seine Meinung einbringen darf, fühlt sich gehört und wertgeschätzt.

Wichtig ist, EGC als Teil der übergeordneten Content-Strategie zu verstehen. Definiere passende Kanäle, Tonalität, visuelle Leitplanken und konkrete Verantwortlichkeiten. Lege außerdem fest, welche Art von Content gewünscht ist (z. B. Behind the Scenes, Teamvorstellungen, Projekt-Highlights) und in welchem Rhythmus dieser erscheinen soll. So entsteht ein Rahmen, der kreative Freiheit ermöglicht – und dennoch auf übergeordnete Ziele einzahlt.

 

Mitarbeiter zu EGC motivieren

Die Motivation für Employee Generated Content entsteht nicht durch Druck, sondern durch eine Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung. Unternehmen müssen Rahmenbedingungen schaffen, die kreatives Engagement fördern und Mitarbeitern das Gefühl geben, dass ihre Beiträge wirklich etwas bewirken. Dabei geht es nicht nur um technisches Know-how, sondern vor allem um Haltung, Führung und Kommunikation.

  • Vorbilder schaffen: Wenn Führungskräfte aktiv Inhalte teilen, senkt das Hemmschwellen und macht Content-Erstellung zum Normalfall. Diese Vorbildfunktion zeigt, dass Kommunikation Teil der Unternehmenskultur ist.
  • Tools bereitstellen: Technische Hürden sollten so gering wie möglich sein. Vorlagen, mobile Apps oder einfache Zugänge zu Tools wie Canva oder einer firmeneigenen Content-Plattform machen es leicht, schnell Inhalte zu erstellen.
  • Wertschätzung zeigen: Reaktionen auf geteilten Content – sei es durch interne Kommunikation, Likes, Kommentare oder Lob in Teammeetings – motivieren und geben Mitarbeitern das Gefühl, gesehen zu werden.
  • Workshops und Coachings anbieten: Inhalte erstellen ist für viele ungewohnt. Workshops zu Themen wie Storytelling, Social Media Basics oder Bildsprache helfen, Sicherheit zu gewinnen und mit Freude zu posten.
  • Zeit einräumen: Content entsteht nicht zwischen Tür und Angel. Wenn Mitarbeiter aktiv zu EGC beitragen sollen, muss diese Arbeit im Arbeitsalltag realistisch eingeplant und mitgedacht werden.

Best Practices für erfolgreichen Employee Generated Content

Employee Generated Content lebt von Authentizität, Vielfalt und Begeisterung. Doch wie gelingt es, EGC strategisch und wirkungsvoll in den Unternehmensalltag zu integrieren? Die folgenden Best Practices zeigen, wie andere Unternehmen EGC erfolgreich umsetzen – und was Du daraus lernen kannst:

 

#TeamTuesday auf LinkedIn
Unternehmen wie OTTO oder die Deutsche Bahn nutzen regelmäßige Serienformate auf Social Media, in denen Mitarbeiter selbst zu Wort kommen. Diese wöchentlichen Einblicke stärken nicht nur die Bindung der Mitarbeiter zur Marke, sondern sorgen auch für wiederkehrende Sichtbarkeit im Feed.

Takeover auf Instagram oder TikTok
Mitarbeiter übernehmen für einen Tag den offiziellen Social-Media-Account und geben persönliche Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Diese Perspektive „aus erster Hand“ wirkt nahbar, spannend und authentisch – und bietet eine gute Gelegenheit, mit der Community zu interagieren.

EGC im Recruiting
Echte Stimmen aus dem Unternehmen wirken auf Bewerber deutlich glaubwürdiger als generische Employer-Claims. Kurze Zitate, Videos oder Erfahrungsberichte von Mitarbeitern in Stellenanzeigen oder auf Karriereseiten erhöhen die Relevanz und schaffen Vertrauen.

Kampagnen mit Mitarbeitern
Einige Unternehmen setzen bei Employer-Branding-Kampagnen bewusst auf Geschichten aus dem Team – nicht inszeniert, sondern ehrlich und persönlich erzählt. Das stärkt die Identifikation nach innen und zeigt nach außen, wie Unternehmenskultur wirklich gelebt wird.

Content-Wettbewerbe oder Challenges
Spielerische Formate wie interne Contests oder Themenwochen regen zum Mitmachen an. Wer schafft den besten Beitrag zum Monatsmotto? Wer postet das kreativste Foto aus dem Arbeitsalltag? Solche Aktionen sorgen für Sichtbarkeit, Engagement und Spaß.

Diese Best Practices zeigen
Es braucht keine aufwendigen Kampagnenbudgets, um mit Employee Generated Content Wirkung zu erzielen – sondern eine klare Strategie, kreative Ideen und den Mut, Mitarbeitern eine Bühne zu geben.

Als Content Marketing Manager Employee Generated Content nutzen

Du willst lernen, wie Du EGC in Deine Marketingstrategie integrierst und Mitarbeiter zu echten Markenbotschaftern machst? In unserer Weiterbildung zum Content Marketing Manager erfährst Du, wie Du Content-Strategien entwickelst, EGC gezielt einsetzt und moderne Tools in Deinem Alltag nutzt.

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Fazit

Employee Generated Content ist mehr als ein Trend – es ist ein wichtiger Bestandteil moderner Unternehmenskommunikation. Mit der richtigen Strategie, einem offenen Kulturwandel und praktischen Tools kannst Du Deine Mitarbeiter dazu befähigen, Deine Marke glaubwürdig und wirkungsvoll nach außen zu tragen. Nutze das Potenzial Deiner Teams und bringe frischen Wind in Dein Marketing.

 

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