Skip to the main content.
Kontakt
Kontakt

6 Min. Lesezeit

Social Commerce: Neue Strategien für den Online-Handel

Social Commerce: Neue Strategien für den Online-Handel

Menschen kaufen heute ganz anders ein als noch vor wenigen Jahren. Und die Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Heute finden viele Nutzer ihre neuen Produkte über die sozialen Medien, tauschen sich dort mit anderen Käufern über ihre Erfahrungen aus – und können die gewünschte Ware direkt kaufen, ohne das soziale Netzwerk dafür verlassen zu müssen.

Diese neue Art des Konsums, Social Commerce genannt, verändert Dein Marketing grundlegend. Wir zeigen Dir, warum Social Commerce immer wichtiger wird und wie Du es am besten in Deine Marketingstrategie einbaust.

 

Definition: Was ist Social Commerce?

Social Commerce meint den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen über die sozialen Medien. Social Commerce ist somit Teil des E-Commerce, gleichzeitig aber auch eine Weiterentwicklung: Wo E-Commerce lediglich die digitale Kaufabwicklung meint, umfasst Social Commerce auch den Community-Aspekt der sozialen Medien.

Bei Social Commerce geht es also nicht nur darum, dass Deine Community Deine Produkte oder Dienstleistungen über die sozialen Medien entdeckt und dort auch den Kauf abschließt. Die Möglichkeit Deiner Kunden, sich mit anderen Nutzern über Dein Unternehmen auszutauschen, mit Deinen Beiträgen zu interagieren oder Anregungen und Kritik zu hinterlassen gehört ebenfalls dazu. Social Commerce vereint also im Kern den Aspekt der sozialen Interaktion mit dem Komfort von Online-Shopping.

Im besten Fall findet beim Social Commerce der gesamte Kundenkontakt über die sozialen Medien statt, ohne dass die Kunden die jeweilige Plattform verlassen müssen. Wenn Du Social-Commerce-Strategien geschickt anwendest, verwandelst Du Deine Social-Media-Accounts von reinen Marketinginstrumenten zu ganzheitlichen Verkaufskanälen.

Diese Social-Commerce-Arten gibt es

Social Commerce umfasst alle Arten von E-Commerce, die einen sozialen Aspekt aufweisen. Meistens wird Social Commerce mit Social Media Commerce gleichgesetzt, es gibt allerdings auch noch viele andere Arten, zum Beispiel:

  • Native Shopping auf Social Media (z. B. Instagram-Shops)
  • Peer-to-Peer-Verkäufe (z. B. über Kleinanzeigen oder Etsy)
  • Curated Shopping (z. B. kuratierte Einkaufslisten auf Pinterest)
  • Live-Shopping-Events (z. B. Facebook Live)
  • Crowdfunding (z. B. Kickstarter)

 

Welche Vorteile und Nachteile hat Social Commerce?

Beim Social Commerce verschmelzen die Grenzen zwischen sozialer Interaktion und Online-Shopping. Diese Weiterentwicklung des E-Commerce bietet Deinem Unternehmen und auch Deiner Community zahlreiche neue Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten, Vertrauen aufzubauen – und die Verkaufszahlen zu erhöhen.

Social Commerce ist ein relativ neues Internetphänomen, das riesige Vorteile mit sich bringt, aber auch Nachteile haben kann:

Vorteile von Social Commerce

  • Erhöhte Sichtbarkeit: Das ist ganz klar der größte Vorteil der sozialen Medien im Allgemeinen, und von Social Commerce im Speziellen: Durch die Präsenz auf sozialen Netzwerken erreicht Dein Unternehmen Millionen potenzieller Kunden. Nutze diese Reichweite und biete Deiner Community spannende Inhalte, die dazu einladen, sich mit Deinem Unternehmen zu beschäftigen.
  • Direkter Kundenkontakt: Social Commerce ermöglicht Dir einen unmittelbaren Dialog mit Deiner Community, was das Vertrauen in Dein Unternehmen stärkt. Konsumenten möchten heutzutage auch mit Unternehmen auf Augenhöhe kommunizieren – die alte Hierarchie, in welcher der Kommunikationskanal oftmals einseitig war, ist im digitalen Zeitalter nicht mehr gültig. 
  • Personalisiertes Shopping-Erlebnis: Die sozialen Netzwerke sammeln eine große Menge an Nutzerdaten, die Du auch für Deine Social-Commerce-Strategie nutzen kannst: Erleichtere es Deiner Zielgruppe, mit Deinem Unternehmen in Kontakt zu kommen und biete ihnen ein personalisiertes Angebot, das auf ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten ist.

Nachteile von Social Commerce

  • Datenschutz: Die Nutzung persönlicher Daten für personalisierte Werbung kann bei einigen Nutzern für Unbehagen sorgen. Auch sind die Datenschutzbestimmungen von Land zu Land unterschiedlich. Informiere Dich hier im Vorfeld, um mögliche Verstöße zu vermeiden.
  • Hohe Konkurrenz: Der größte Vorteil von Social Commerce ist zugleich auch ein Nachteil: Die niedrige Einstiegsbarriere und die hohe Nutzerzahl sorgen für eine intensive Wettbewerbssituation. Mit gutem Content und einer gelungenen Social-Commerce-Strategie kannst Du Deiner Konkurrenz allerdings immer ein paar Schritte voraus sein.
  • Abhängigkeit von Plattform: Die sozialen Netzwerke ändern sich ständig: Es gibt Updates der Datenschutzbestimmungen, zusätzliche Funktionen oder technologische Neuerungen. Und auch der Algorithmus, der darüber bestimmt, wo welche Inhalte angezeigt werden, wird laufend angepasst. Halte Deine Marketingstrategie offen, sodass Du auf diese Änderungen flexibel und schnell reagieren kannst.

 

Social-Commerce-Plattformen

Social Commerce heißt deshalb so, weil es in der Regel auf Social-Media-Plattformen stattfindet. Die Funktionsweise von Instagram, Facebook, TikTok und Co. spielt also eine zentrale Rolle bei Deiner Social-Commerce-Strategie: Jede Plattform hat ihre eigenen Gesetze und ungeschriebene Regeln, die Du und Dein Social Media Team kennen sollten.

Wir schauen uns die wichtigsten Plattformen für Social Commerce näher an:

Social Commerce auf Instagram

Vierzehn Jahre nach seiner Gründung ist Instagram die führende Plattform für Social Commerce: Die App setzt auf visuell ansprechende Inhalte und ein intuitives Interface, um den Verkaufsprozess so einfach wie möglich zu gestalten.

Mit Features wie Shoppable Posts, Storys und dem integrierten Instagram Shop kann Dein Unternehmen Deine Waren oder Dienstleistungen direkt in der App verkaufen und Deiner Community ein nahtloses Einkaufserlebnis bieten.

Social Commerce auf Facebook

Auch Facebook weist mittlerweile eine Shopping-Lösung auf: Mit seinem Marketplace und einem integrierten Shop können Privatpersonen und auch Unternehmen Waren direkt auf Facebook verkaufen. Du kannst Deine Produkte darüber hinaus auch in Deinen Posts markieren.

Facebook erleichtert Dir die Integration unterschiedlicher Shopping-Lösungen. So kannst Du z. B. die Produkte Deines Shopify-Profils einfach in Deinen Facebook-Account übertragen – oder Du verlinkst auf Deinem Facebook-Profil Deinen eigenen Online-Shop.

Social Commerce auf TikTok

TikTok ist auch im Bereich Social Commerce im Kommen. Für die weltweit am stärksten wachsende Social-Media-Plattform hat sich immerhin binnen kurzer Zeit der Hashtag #tiktokmademebuyit etabliert, zu Deutsch: Ich habe es wegen TikTok gekauft.

In Deutschland hat TikTok noch keinen integrierten Shop. Diese Funktion wird momentan in den USA, Großbritannien und einigen ostasiatischen Ländern getestet. Doch auch ohne den Shop kannst Du bereits jetzt TikTok gewinnbringend in Deine Social-Commerce-Strategie einbringen, z. B. indem Du Influencer Marketing mit berücksichtigst.

 

Die wichtigsten Social-Commerce-Strategien

Eine gut durchdachte und umgesetzte Social-Commerce-Strategie erhöht die Bekanntheit Deines Unternehmens, führt zu mehr Engagement – und kurbelt letztlich auch Deinen Umsatz an. Social Commerce unterscheidet sich von bisherigen E-Commerce-Arten dadurch, dass der soziale Aspekt ganz klar im Vordergrund steht. Deine Strategie sollte also die soziale Interaktion mit Deiner Community im Fokus haben.

Wir stellen die bewährtesten Social-Commerce-Strategien vor:

1. Ermögliche User Generated Content (UGC)

Mundpropaganda ist immer noch das beste Werbemittel – und nirgendwo sonst verbreiten sich News über ein Unternehmen oder ein Produkt so schnell wie auf den sozialen Medien. Dort nennt man das User Generated Content, also von Nutzern erstellte Inhalte. Dazu zählen Rezensionen, Bilder und auch Videos – je kreativer sich die Nutzer mit Deinem Unternehmen auseinandersetzen, desto besser.

Diese Inhalte verleihen Deinem Unternehmen nämlich eine Glaubwürdigkeit, die sich über klassische Werbestrategien nicht herstellen lässt. Mach es Deiner Community leicht, indem Du sie mit passendem Content dazu einlädst, sich aktiv mit Deinem Unternehmen zu beschäftigen und eigene Inhalte zu erstellen, die Deine Marke in ein gutes Licht rücken.

2. Nutze die Features der Plattformen

Instagram, Facebook oder Pinterest ermöglichen es Deinem Unternehmen, Deine Posts und Storys direkt mit Deinem Online-Shop zu verlinken oder sogar einen Shop innerhalb der App zu integrieren. Dabei gilt: Je kürzer die Customer Journey, desto geringer ist die Absprungrate. Nutze die zahlreichen Features, die Dir die Plattformen zur Verfügung stellen und mache es Deinen potenziellen Kunden so einfach wie möglich, ihren Warenkorb zu befüllen und zu bezahlen.

3. Setze auf Influencer Marketing

Influencer Marketing ist eine mächtige Strategie im Social Commerce: Influencer haben bereits eine engagierte Anhängerschaft, die ihnen vertraut, und können deren Kaufentscheidungen aktiv beeinflussen. Durch Partnerschaften mit Influencern, die zu Deinem Unternehmen passen, kannst Du Deine Reichweite stark erhöhen und startest mit einem gehörigen Vertrauensbonus.

4. Biete exklusive Angebote und Limited Editions

Zeige Deiner Community, dass es sich für sie lohnen kann, Dir auf den sozialen Medien zu folgen: Biete Deinen Followern exklusive Angebote, spezielle Rabatte oder Limited Editions. Diese Strategie ist nicht nur verkaufsfördernd, sondern stärkt auch die Kundenbindung und das „Wir“-Gefühl Deiner Community.

 

Social Commerce Beispiele

Social Commerce ist ein relativ junges Phänomen. Und trotzdem gibt es bereits einige Marken, die alles richtig machen. Wir schauen uns zwei erfolgreiche Beispiele aus der Welt des Social Commerce an:

1. Glossier

Glossier, eine Beauty-Marke, die ursprünglich als Blog startete, zeigt beispielhaft, wie wichtig die Community im Social Commerce ist – und wie man diese Community aufbaut. Durch den Einsatz von Instagram als primären Vertriebskanal hat Glossier einen direkten Kommunikationskanal zu seinen Kunden etabliert. Dort versammeln sich mittlerweile über 3 Millionen Follower.

Der Feed ist voller User Generated Content, also Bilder oder Videos, in denen Nutzer Produkte von Glossier vorstellen. Diese authentischen Erfahrungsberichte erhöhen die Authentizität der Marke – und gleichzeitig etablieren die ungefilterten Videos Glossier als nahbare und menschliche Marke.

2. Nike

An der Traditionsmarke Nike führt auch im digitalen Zeitalter kein Weg vorbei. Der Sportartikelhersteller ist in den sozialen Medien sehr präsent und hat auf Instagram über 307 Millionen Follower. Nike nutzt Social Media für exklusive Produktlaunches und Kampagnen, die speziell auf die Nutzer der unterschiedlichen Plattformen zugeschnitten sind.

Nike setzt nicht nur auf Interaktivität und Engagement (so konnten Nutzer bei einer vergangenen Kampagne z. B. ihren eigenen Sneaker designen), sondern bietet seiner Community auch die Möglichkeit, die Produkte direkt über die Social-Media-Plattformen zu kaufen. Das sorgt für ein nahtloses Einkaufserlebnis, bei dem die Grenzen zwischen Entertainment und Shopping zusehends verwischen.

 

Social Commerce Entwicklung und Trends: So sieht die Zukunft aus

Social Commerce ist eine Entwicklung, die bleiben wird. Für 2025 soll sich der Umsatz im Bereich Social Commerce im Vergleich zum Vorjahr verdreifachen, auf 1,2 Billionen US-Dollar. Neben AR (Augmented Reality) und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die das Einkaufserlebnis noch persönlicher machen könnten, werden auch Messenger Apps eine wichtige Rolle spielen. Unternehmen, die mit ihrer Zielgruppe z. B. per WhatsApp in Kontakt stehen, haben einen viel direkteren Zugang, weil die meisten Menschen ihre Messenger Apps mehrmals am Tag öffnen.

Zusammen mit Deinem Social Media Team kannst Du Trends und Entwicklungen verfolgen und in Deine Social-Commerce-Strategie einbauen. Denk daran, den sozialen Aspekt in den Vordergrund zu rücken und Deiner Community den Einkaufsprozess so einfach wie möglich zu machen.


Nutze Social Commerce für Dein Unternehmen

Social Commerce ist jetzt schon eine wichtige Marketingstrategie und wird in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Wenn Du das volle Potenzial dieser Entwicklung für Dein Unternehmen nutzen möchtest, bist Du auf ein fähiges Social Media Team angewiesen. Mit dem Weiterbildungsangebot von Distart kannst Du Deine eigenen Mitarbeiter in nur wenigen Monaten zu Social Media Managern ausbilden lassen. Das Ganze geht berufsbegleitend und wird staatlich gefördert – je nach Unternehmensgröße sogar mit bis zu 100 %. 

Vereinbare hier Dein kostenloses Erstgespräch

Fazit

Social Commerce hat den Online-Handel grundlegend verändert und bietet Deinem Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten, Deine Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten und zu verkaufen. Durch die Nutzung sozialer Medien und anderer Social-Commerce-Kanäle kann Dein Unternehmen eine direkte Verbindung zu Deiner Community aufbauen und ihnen ein nahtloses und personalisiertes Shopping-Erlebnis bieten.