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Corporate Influencer: Definition, Vorteile, Beispiele und Strategien

Corporate Influencer: Definition, Vorteile, Beispiele und Strategien

Die sozialen Medien haben zahlreiche Berufsbilder hervorgebracht, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab. Influencer sind das beste Beispiel dafür. Doch nicht immer müssen es reichweitenstarke öffentliche Personen sein, die Du in die Social-Media-Kommunikation Deines Unternehmens einbeziehst. Wesentlich authentischer wirkt es, echte Mitarbeitende zu Wort kommen zu lassen. Die Rede ist dabei vom Corporate Influencer. 

Welche Möglichkeiten sich damit (nicht nur) für das Employer Branding bieten, wer als Corporate Influencer geeignet ist und wie sich durch Schulungen neue Personen für diese Aufgabe qualifizieren lassen, erfährst Du in diesem Artikel.

Corporate Influencer: Definition und Aufgaben

Corporate Influencer sind Menschen wie Du und ich – echte Mitarbeitende eines Unternehmens, die als Markenbotschafter in die Social-Media-Aktivitäten einbezogen werden. Auf den verschiedenen Plattformen agieren sie wie alle anderen Influencer. Sie posten regelmäßig Content, geben Einblicke in ihren Alltag und interagieren mit ihren Followern.

Von Employer Branding bis Marketing

Auf diese Weise verleihen sie einer Marke oder einem Unternehmen ein Gesicht und eine Stimme – verbunden mit einem hohen Maß an Authentizität, Glaubwürdigkeit und Relevanz. Eine wachsende Rolle spielen Corporate Influencer beim Recruiting neuer Mitarbeiter und Auszubildender, da sie aus erster Hand und ungefiltert über den Arbeitsalltag berichten. Auf diese Weise können sie Vertrauen und Sympathie bei potenziellen Bewerbern für einen möglichen Arbeitgeber schaffen. 

Doch nicht nur im Employer Branding kann das „Gesicht des Unternehmens“ wertvoll für das Online-Marketing sein: Corporate Influencer können ebenso über Produktneuheiten informieren, die Anwender mit Techniktipps oder nützlichen Anleitungen versorgen und beispielsweise auch Fragen und Anregungen von Kundenseite aufgreifen und beantworten.

Die vier wichtigsten Vorteile von Corporate Influencern

  1. Glaubwürdigkeit: Echte Mitarbeitende eines Unternehmens wirken so authentisch, wie es gecastete Schauspieler oder professionelle Influencer nie sein könnten. Damit schaffen sie in der Regel ein hohes Maß an Sympathie und Vertrauen bei den Usern und bauen mit der Zeit viel Vertrauen auf.
  2. Zielgruppenansprache: Corporate Influencer sprechen so wie die Zielgruppe – ganz einfach, weil sie selbst dazu zählen. Das ermöglicht eine direkte Kommunikation auf Augenhöhe und eröffnet neue Zugänge zu Interessenten, die Dein Unternehmen sonst womöglich gar nicht erreichen würde.
  3. Kosteneffizienz: Auch wenn Corporate Influencer für ihre Arbeit neben dem Lohn gewisse Boni erhalten (dürfen), sind sie in aller Regel doch erheblich kostengünstiger als professionelle Akteure.
  4. Expertentum: Corporate Influencer müssen nicht erst die Produkte Deines Unternehmens kennenlernen – sie beschäftigen sich damit in der Regel seit vielen Jahren. Das macht sie zu Experten mit authentischem Wissen. Sie können Informationen, aber auch Aspekte der Unternehmenskultur realistisch nach außen vertreten.

Wer ist als Corporate Influencer geeignet?

Zum Corporate Influencer kann grundsätzlich jede Person in Deinem Unternehmen werden. Gleichwohl solltest Du bei der Auswahl nichts dem Zufall überlassen, sondern stets die Kommunikationsziele und die Zielgruppe im Blick behalten. Beispiele: Für die Azubi-Ansprache passt am besten jemand, der selbst gerade noch in der Ausbildung ist oder diese erst vor kurzem erfolgreich abgeschlossen hat. Für einen Technik-Kanal, der beispielsweise auf YouTube und Facebook mögliche Anwender anspricht, eignet sich ein erfahrener Spezialist, der sich perfekt mit den Produkten Deines Unternehmens auskennt und dieses Wissen gerne und leicht verständlich an andere weitergibt. 

Allerdings agiert nicht jeder gerne vor einer laufenden Kamera oder spricht überzeugend frei. Deshalb solltest Du bei der Auswahl einige Grundvoraussetzungen für Corporate Influencer im Blick behalten. Hier die wichtigsten Aspekte:

  • Hohe Identifikation und Zufriedenheit mit der Unternehmenskultur: Nur so werden die Inhalte auch überzeugend und glaubwürdig wirken.
  • Spaß am Kommunizieren: Wer gerne und häufig vor Menschen spricht, wird beispielsweise auch vor einer Webcam keine Scheu haben, sondern sicher und souverän auftreten.
  • Freiwilligkeit und hohe Eigenmotivation: Jemanden unfreiwillig zum Corporate Influencer zu machen, kann vielleicht funktionieren – dürfte aber die jeweilige Person kaum glücklich machen. Eine freiwillige Teilnahme sollte selbstverständlich sein. Denn nur so kannst Du sicher sein, dass sich die Person mit Spaß und hoher Motivation beteiligt – und über einen längeren Zeitraum dabei bleiben wird.
  • Interesse an sozialen Medien: Dies ist nicht die wichtigste Einstiegsvoraussetzung – doch wenn ein Corporate Influencer bereits über ein aktives Netzwerk verfügt, kann dies hilfreich sein. Zudem wird sich jemand, der sich in den sozialen Medien heimisch fühlt, deutlich leichter damit tun, passende Inhalte zu kreieren und dabei den richtigen Ton zu treffen.

Strategie für Corporate Influencer: Werte und Ziele festlegen

Corporate Influencer repräsentieren ein Unternehmen. Auch wenn sie über ein hohes Maß an Flexibilität und Freiheit bei der Content-Gestaltung verfügen sollten, sind dennoch einige grundlegende Regeln wichtig, um der Kultur und den Anforderungen Deines Unternehmens zu entsprechen. Hilfreich ist dabei ein klarer Leitfaden, denn Guidelines schaffen Klarheit, verhindern Missverständnisse und gewährleisten die Übereinstimmung Deiner Inhalte mit der Unternehmenslinie.

Zu den Vorgaben zählen etwa:

  • Standards zur Markenkommunikation (visuell und sprachlich)
  • Vorgaben von Werten, Themen, Unternehmensimage
  • Ablauf der Themenplanung und Content-Erstellung
  • Klare Prozesse zur Freigabe neuer Beiträge
  • Community Management, etwa beim Beantworten von Kommentaren und Umgang mit Kritik
  • Zeitlicher Rahmen der Aktivitäten

Klare Ziele setzen

Neben der Eigenmotivation als Corporate Influencer ist es wichtig, sich klare Ziele zu setzen – qualitativ ebenso wie quantitativ. Zu den Kennzahlen kann etwa die Entwicklung der Follower und der Reichweite über einen vorab definierten Zeitraum gehören. Auch Indikatoren wie Likes, Kommentare und geteilte Beiträge sind wichtig für die Erfolgsmessung

Im Bereich des Employer Branding zählt am Ende eine „harte Währung“ in Form eingegangener Anfragen und Bewerbungen. Diese Erfolgskontrolle anhand relevanter, vorher festgelegter Kennzahlen ist nicht nur eine wichtige Bestätigung der eigenen Aktivitäten – sie bietet auch die Möglichkeit, sich laufend zu verbessern und den Content noch exakter auf die Zielgruppe auszurichten.

 

Schulungen und Programme für Corporate Influencer

Die Auswahl geeigneter und motivierter Corporate Influencer ist bereits mehr als die halbe Miete. Um die Erfolgschancen dieses Projektes weiter zu steigern, kannst Du die Mitarbeiter gut auf ihre neue Nebentätigkeit vorbereiten. Zum Schulungsangebot für angehende Corporate Influencer können verschiedene Bestandteile gehören: Grundlegende Rhetorik-Schulungen ebenso wie ein Kamera-Training oder einige Stunden bei einem professionellen Sprachtrainer für eine bessere Verständlichkeit. 

Insbesondere Großunternehmen gehen dabei strategisch vor und initiieren eigene Corporate-Influencer-Programme. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist das Mode- und Versandunternehmen OTTO. Im Zuge des Programms werden für das Employer Branding Menschen gesucht, die gerne Einblicke in ihren eigenen Arbeitsalltag geben. Aber auch von Konzernen wie Daimler, Deutsche Post, IKEA und DATEV sind umfassende Corporate-Influencer-Programme bekannt.

 

Als Corporate Influencer bei LinkedIn starten

Wenn es um die Gewinnung von Fach- und Führungskräften geht, spielt das Netzwerk LinkedIn eine weiter wachsende Rolle. Ein Corporate Influencer kann hier potenzielle Bewerber mit hoher Glaubwürdigkeit ansprechen – vorausgesetzt, er oder sie verfügt über ein ansprechendes und informatives LinkedIn-Profil. Wer neu in dieser Aufgabe startet, sollte daher die digitale Visitenkarte auf einen aktuellen Stand bringen. Hier eine kurze Checkliste dazu:

  • Aktiviere den Creator-Modus für eine bessere Sichtbarkeit Deiner Beiträge.
  • Pass die Profil-URL an, am besten mit dem eigenen Klarnamen, um eine leichte Wiedererkennbarkeit zu gewährleisten.
  • Wähle ein aktuelles, aussagekräftiges Profilbild aus und ergänze ein Header-Bild im Corporate Design des Unternehmens.
  • Der Profilslogan sollte idealerweise die Positionierung des Unternehmens auf LinkedIn widerspiegeln.
  • Im „About me“-Abschnitt kannst Du Deine Verbindung zum Unternehmen beschreiben.
  • Verwende den Bereich „Im Fokus“, um Beiträge und externe Links hervorzuheben
  • Links und Hashtags in Deinem Profil verweisen auf die Unternehmenswebsite sowie branchenspezifische Hashtags.

Tipp: Ein einmaliges Optimieren des Profils reicht nicht aus. Als Corporate Influencer solltest Du das Profil kontinuierlich überprüfen.

 

Corporate Influencer für Dein Unternehmen

Corporate Influencer gewinnen im Employer Branding ebenso wie in der Marken- und Produktkommunikation rasant an Bedeutung. Nutze die damit verbundenen Vorteile und finde dazu die passende Strategie für Dein Unternehmen. Unsere Weiterbildungsangebote qualifizieren Deine Mitarbeiter in kurzer Zeit zu kompetenten Social Media Managern – berufsbegleitend und staatlich gefördert.

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Fazit: MIT AUTHENTIZITÄT ÜBERZEUGEN

Sie sind glaubwürdig und authentisch: Corporate Influencer bieten vielfältige Chancen, um das Profil Deines Unternehmens im Social-Media-Marketing weiter zu schärfen und zu verbessern. Die Idee dahinter: Mitarbeiter werden aus innerem Antrieb und eigener Motivation zu Markenbotschaftern – nicht nur im Employer Branding. Aus gutem Grund haben viele Großunternehmen bereits dezidierte Corporate-Influencer-Programme implementiert. Mit der richtigen Strategie kannst Du diese Vorteile auch für Dein Unternehmen zielgerichtet nutzen.

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