Alternative zu Twitter: Kurznachrichtendienste für Unternehmen

In der Welt von Facebook und Instagram werden Kurznachrichtendienste wie X (ehemals Twitter), Mastodon oder Threads je nach Zielgruppe immer noch gerne übersehen. Dabei bieten diese Microblogging-Plattformen Dir und Deiner Marke unzählige Möglichkeiten, zusätzliche Reichweite zu generieren und noch besser mit Deiner Community in Kontakt zu bleiben. 

Wir erklären Dir, was es mit Kurznachrichtendiensten wie X auf sich hat, wie Unternehmen Kurznachrichtendienste effektiv für ihr Marketing nutzen können – und welche Strategien sich bewährt haben.

Was sind Kurznachrichtendienste?

Kurznachrichtendienste, auch Microbloggingdienste genannt, sind Social-Media-Plattformen, auf denen Nutzer kurze Posts teilen können. Das können entweder Texte, Fotos oder Videos sein, die sowohl auf dem Unternehmensprofil als auch im Feed der Nutzer erscheinen. Im Gegensatz zu „langsameren“ Plattformen wie Facebook oder Instagram, die oft nach einem kuratierten Content-Plan bespielt werden, werden Kurznachrichtendienste meistens für schnelle, kurze Statements genutzt, die auf aktuelle Geschehnisse Bezug nehmen.

Das heißt für Unternehmen, dass sie mit relativ wenig Aufwand eine direkte, authentische und nahbare Kommunikation mit ihren Fans und Kunden aufbauen können. Denn durch die Algorithmen der Plattformen sehen Nutzer in ihren Feeds auch Posts von Profilen, denen sie nicht folgen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Unternehmen mit jedem Post auch potenzielle neue Kunden ansprechen und erreichen können.

Der kurze Draht der Kurznachrichtendienste ist ihr größter Vorteil, Dein Unternehmen sollte sich aber auch über mögliche Risiken bewusst sein. Ein einziger missverständlich formulierter Tweet kann z. B. schnell nach hinten losgehen – und durch die rasche Verbreitung einen Shitstorm nach sich ziehen. Umso wichtiger sind hier versierte Social Media Manager, die wissen, welchen Ton man auf X, Mastodon oder Threads anschlägt, um Deine Zielgruppe bestmöglich zu erreichen.

X / Twitter

Twitter ging 2006 an den Start und ist mit über 500 Millionen Nutzern immer noch der größte Kurznachrichtendienst. Knapp 100 Millionen Nutzer, also fast ein Fünftel, kommen aus den USA. Nachdem die Plattform 2022 vom Unternehmer Elon Musk aufgekauft wurde, erfuhr sie ein Rebranding und wird seitdem „X“ genannt. Mittlerweile lassen sich neben den bekannten kurzen „Tweets“ auch längere Texte, Bilder, Videos, Umfragen und Live-Kommentare posten.

Twitter ist nicht nur Marktführer unter den Microblogging-Diensten, sondern auch ein nicht zu unterschätzender Meinungsmacher: Die Posts auf der Plattform werden regelmäßig in Nachrichtensendungen und Zeitungsartikeln zitiert und bestimmen somit auch wesentlich den öffentlichen Diskurs. Für Unternehmen bietet sich mit X eine ideale Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen zu äußern und auf authentische Weise mit ihren Fans in Kontakt zu treten.

Mastodon

Mastodon ist ein dezentraler Mikroblogging-Dienst und bietet den Nutzern deutlich mehr Kontrolle und Privatsphäre als die Konkurrenz. Die Plattform hat weltweit etwa 13 Millionen registrierte Nutzer und ist besonders in Deutschland beliebt. Die Struktur von Mastodon begünstigt eine offene und transparente Kommunikation, was Dein Unternehmen nutzen kann, um aktiv Vertrauen aufzubauen und die Kundenbindung zu erhöhen.

THREADS

Instagram Threads, eine Erweiterung von Instagram und somit Teil von Meta (Facebook), fokussiert sich auf die Kommunikation innerhalb kleinerer Freundeskreise und bietet Deinem Unternehmen damit die Möglichkeit für einen sehr persönlichen Kontakt mit Deinen Fans und Followern. Auf Threads kannst Du z. B. Nachrichten an ausgewählte Gruppen senden, um auf exklusive Angebote oder „Behind-the-scenes“-Content aufmerksam zu machen.

Nach dem offiziellen Start der App im Jahr 2023 konnte Threads in Rekordgeschwindigkeit etwa 180 Millionen Nutzer für seine Plattform gewinnen. Mittlerweile ist das Wachstum leicht rückläufig und es bleibt abzuwarten, ob Threads dem Platzhirsch X auf Dauer bedrohlich werden kann. In der EU ist der Dienst allerdings aufgrund von rechtlichen Bestimmungen derzeit nicht verfügbar. 

Bluesky Social

Genau wie Mastodon ist auch Bluesky Social eine dezentralisierte Plattform. Das heißt, dass die Nutzerdaten nicht auf einem Firmenserver gespeichert werden, sondern sich auf mehrere unabhängige Server verteilen, was für höhere Datensicherheit sorgt. Bluesky gibt es seit 2021 und bis dato tummeln sich etwa 1 Million Nutzer auf der Plattform. Als dezentralisierte Alternative zu Twitter könnte Bluesky in Zukunft eine wichtige Rolle in der Social-Media-Landschaft spielen.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Bluesky nur in der Beta-Phase und noch nicht öffentlich frei zugänglich. 

Marketingtrend Microblogging

Klassische Social Media Ads und langfristig angelegte Content-Pläne spielen weiterhin eine  wichtige Rolle im Social Media Marketing. Doch im Gegensatz zu zeitaufwendigen Blogeinträgen auf der Unternehmensseite oder Video-Tutorials auf YouTube kann Dein Unternehmen Kurznachrichtendienste nutzen, um schnell und auf authentische Weise mit Deinen Kunden und Fans zu interagieren.

Du kannst also wie gehabt Plattformen wie Facebook oder Instagram bespielen, um Dein Markenprofil aufzubauen und kontinuierlich zu stärken – und gleichzeitig Kurznachrichtendienste nutzen, um auf ungezwungene und ungefilterte Weise mit Deinen Fans in Kontakt zu treten.

Denn für Konsumenten ist es heute wichtiger denn je, dass eine Marke oder ein Unternehmen für etwas steht  – und mit der cleveren Nutzung von X, Mastodon oder Threads kannst Du genau das demonstrieren. Dabei ist es ziemlich egal, in welcher Branche Du tätig bist oder wie groß Dein Unternehmen ist – von einer persönlichen und authentischen Kommunikation profitiert jede Marke.

Welcher Content passt zu Mikroblogging-Diensten?

Erfolgreicher Content auf Microblogging-Plattformen ist in der Regel kurz, prägnant und ansprechend – und hat oftmals auch eine provokative Komponente, um das Engagement zu erhöhen. Aber Vorsicht: Gerade, weil auf Kurznachrichtendiensten einzelne Beiträge viral gehen können oder zumindest eine große Anzahl an Nutzern erreichen, sollte Dein Unternehmen niemals unpassenden Content posten.

Social Media Marketing sollte sich auf die Markenidentität Deines Unternehmens stützen und sie zu jeder Zeit widerspiegeln – egal auf welcher Plattform. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Unternehmen, die es mit ihrem Social-Media-Auftritt wirklich ernst meinen und auch Kurznachrichtendienste bestmöglich nutzen möchten, setzen deshalb auf Social Media Manager: Ausgebildete Kräfte, die Deine Markenbotschaft professionell nach außen tragen – und Dir auch in Krisensituationen zur Seite stehen.

Die besten Strategien zur Nutzung von Microblogging-Diensten

Kurznachrichtendienste sind also ein wichtiger Baustein einer gelungenen Marketingstrategie. Sie ermöglichen einen schnellen, authentischen Austausch zwischen Deinem Unternehmen und Deinen Kunden. Und sie liefern Dir wertvolle Einsichten darüber, was Deine Zielgruppe bewegt und wie Du sie am besten erreichen kannst.

Diese Strategien sind entscheidend, wenn Du Kurznachrichtendienste für Dein Social Media Marketing nutzen möchtest:

• Authentizität: Ehrlichkeit und Transparenz sind der Schlüssel zum Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu Deiner Zielgruppe. Das gilt natürlich auf allen Plattformen, aber auf Kurznachrichtendiensten besonders: Zeige Deinen Followern und Kunden, welche Werte Dein Unternehmen vertritt, reagiere auf Kommentare, Anregungen und auch Kritik – und baue so langfristig Vertrauen zu Deiner Zielgruppe auf.
• Engagement: Auf X und anderen Plattformen kannst Du zum Beispiel Umfragen durchführen, Live-Events übertragen oder Deinen Follower einen Blick hinter die Kulissen Deines Unternehmens ermöglichen. Mit dem richtigen Content erhöhst Du nicht nur die Interaktion zwischen Deinen Fans und Deinem Unternehmen, sondern schaffst eine lebendige Community, die sich letztendlich auch im Umsatz bemerkbar macht.
• Konsistenz: Auch wenn Tweets, anders als zum Beispiel Posts auf Instagram, keinem ganz so starren Zeitplan folgen müssen – regelmäßiger Content ist trotzdem wichtig. Denn nur, wenn Dein Unternehmen im Feed der Nutzer erscheint, bleibt es im Gedächtnis. Je nach Branche und Zielgruppe erarbeiten Du und Dein Social-Media-Team einen Content-Plan, der flexibel genug ist, um auch auf spontane Ereignisse reagieren zu können.
• Prägnanz: Auf X und Threads scrollen die Nutzer noch schneller als auf den anderen Plattformen. Die Botschaft Deines Unternehmens muss deshalb klar, prägnant und so kurz wie möglich vermittelt werden. Im besten Fall kennen Du und Deine Social Media Manager die Interessen Deiner Zielgruppe und schneiden den Content passgenau darauf zu.

Fazit

Kurznachrichtendienste sind ein wesentlicher Bestandteil heutiger Markenkommunikation. Wer sie geschickt nutzt, findet auf X, Mastodon oder Threads viele Möglichkeiten, auf authentische und ungefilterte Art mit seiner Community zu interagieren, das Unternehmensprofil zu festigen – und langfristig Vertrauen aufzubauen. In der Kürze der Form liegt allerdings auch ein gewisses Risiko, weshalb Du Deine Content-Strategie am besten mit einem versierten Social-Media-Team ausarbeitest.